Fachplanung: Sozialraum

Die Sozialraumanalyse der Stadt Ried

sozialraumanalyse

Ausgearbeitet von raumsinn

Wer lebt in Ried im Innkreis?
Welche Bedürfnisse ergeben sich daraus?

Die Struktur und Entwicklung der Bevölkerung – Anzahl, Dichte, Haushaltsgrößen, Familientypen, Altersverteilung, Bildungsstand, Erwerbsstatus und Herkunftsstruktur – prägen die Bedürfnisse einer Stadt und dessen Bewohner/Innen.

Auch die soziale, wirtschaftliche und freiräumliche Infrastruktur wurde erhoben:

Einrichtungen für Kinderbetreuung und Schulen, soziale Einrichtungen, Handels- Gewerbe-, Dienstleistungsunternehmen, Industriebetriebe, Verteilung von Wohnraum im Stadtgebiet, Freiraumstruktur und -funktionen etc. und Erreichbarkeiten derselbigen.

Zudem wurden Stadtteile definiert und deren Charakteristika herausgearbeitet.

Ausgangslage und Aufgabe

Um die nachhaltige Weiterentwicklung der Stadt Ried im Sinne der aktuellen und zukünftigen Bewohner/Innen von Ried im Innkreis zu ermöglichen, wurde eine Sozialraumanalyse mit folgednen Zielen beauftrag:

  • Aussagen zur Entwicklung der Bevölkerung in den letzten 10 Jahren
    • Auf der Ebene der Gesamtstadt
    • Auf der Ebene der geplanten Stadceile – (im Vergleich zur Gesamtstadt)
  • Analyse und Bewertung der IST-Situabon auf Basis der stabsbschen Daten
  • Ergänzung der Erhebungsergebnisse der stabsbschen Analyse durch qualitabve Interviews
  • Aussagen zu Besonderheiten der Stadceile (Stadceilprofile)
  • Aussagen zu den besonderen Bedürfnissen internabonaler Arbeitskrä_e (z.B: FACC), sowie
    Empfehlungen zur Integrabon dieser Bevölkerungsgruppe anhand von qualitabven Interviews
  • Formulierung von Handlungsempfehlungen als Basis für weitere (sozial)planerische
    Intervenbonen, Maßnahmen und integrabve Projekte der Stadtgemeinde Ried im Innkreis
Methodisches Vorgehen

Zur Erreichung der in der Aufgabenstellung formulierten Ziele und thematischen Schwerpunktsetzungen wurden eine Kombination aus quantitativen, qualitativen, planerischen und sozialwissenschaftlichen Methoden angewandt.

Die klassischen raumanalytischen Instrumente zu den strukturfunktionalen Determinanten (Demografie, Besiedelungsstruktur, lokale Infrastruktur, Freiraum etc.) wurden ergänzt durch quantitative Analysen und qualitative Erhebungen in Form von Interviews mit ausgewählten Stakeholdern.

Für die Beschreibung des Untersuchungsgebietes anhand statistischer Kennwerte wurden die verfügbaren Daten aus dem Melderegister der Stadtgemeinde Ried mit denen der Open Data Portale data.gv.at und dem des Landes Oberösterreich sowie der Statistik Austria verknüpft und auf die Stadt und die neuen Stadtteile projiziert und in Beziehung gesetzt. Da es für die neu eingeteilten Stadtteile bisher keine Auswertungen gab und diese auch keine statistischen Einheiten darstellen, wurden die statistischen Daten auf die neuen Stadtteile zugeschnitten bzw. neu berechnet.

Es wurden auch Rasterdaten (500 x 500 m) der Geoinformation der Statistik Austria auf die Stadtteile aufgebrochen. Dadurch sind manche Daten nur in Prozenten visualisiert oder mit einem Ungefährzeichen (≈) angeführt, da durch den Rechenprozess keine exakte Anzahl ausgegeben werden kann.

Folgende Bevölkerungsdaten wurden ausgewertet:

Demographische Daten

  • Bevölkerungsentwicklung & -dichte 2012 zu 2022
  • Haupt- & Nebenwohnsitze 2012 zu 2022
  • Fluktuation zwischen 2020 und 2022
  • Altersgruppenverteilung und -pyramide 2012 zu 2022
  • Haushaltsgrößen 2020
  • Anteil der Familien nach Familienstand & -typ 2020

Sozioökonomische Daten

  • Anteil der Personen nach höchster abgeschlossener Ausbildung 2020
  • Anteil der Personen nach laufender Ausbildung 2020
  • Anteil der Personen nach Erwerbsstatus 2020

Ethnisch-kulturelle Herkunft

  • Bevölkerung nach Staatsbürgerschaft 2012 zu 2022
  • Die 5 häufigsten Staatsbürgerschaften 2022
  • Bevölkerung nach Geburtsland 2020
Untersuchungsraum und Stadtteile

Für die Erarbeitung der Sozialraumanalyse wurde das gesamte Stadtgebiet Ried im Innkreis herangezogen.

Ried im Innkreis ist Bezirkshauptstadt mit 12.432 Einwohner:innen (Stand: 1.1.2022, vgl. Statistik Austria 2022) auf einer Fläche von 677,81 ha (vgl. Statistik Austria 2020) und liegt ca. 70 km westlich von Linz bzw. ca. 60 km nordöstlich von Salzburg im Innviertler Hügelland in Oberösterreich. Die Ausdehnung beträgt ungefähr 3,9 km von Norden nach Süden und 2,8 km in West-Ost-Richtung.

Im Oberösterreichischen Landesraumordnungsprogramm 2017 wird Ried als “regionales Zentrum” und”kleinstädtisch geprägter Kernraum” definiert (Amt der Oö. Landesregierung 2017), der “mit Aurolzmünster, Hohenzell, Mehrnbach, Neuhofen, Tumeltsham” im Motivenbericht folgendermaßen charakterisiert wird (vgl. Amt der Oö. Landesregierung 2016):

  • „Flächenmäßig relativ kleine Kernstadt ist bis an die Gemeindegrenzen entwickelt“
  • „Entwicklung verstärkt im Umland, dennoch lebendige Altstadt, aktives Stadtmarketing“

Die Stadt gliedert sich in Kernstadt, sowie andere Gebiete, teilweise ohne bislang festgelegte Grenzen. Es wurden zehn Stadtteile definiert, welche einerseits historisch gewachsen und sich andererseits nach bestimmten Merkmalen (z.B. Bebauungsstruktur) gliedern:

  • Kernzone
  • Stöcklgras
  • Kreuzberg / Kleinried
  • Hopfenberg
  • Gerichtsviertel
  • Auleiten
  • Wegleiten
  • Fischer
  • Riedberg
  • Altenried

Handlungsprofil "Jugend 2022"

Ausgearbeitet von der Jugendkoordinatorin der Stadt Ried auf Basis der JUST Ried Umfrage und anderer Beteiligungsschritte

Ein Leitfaden zur Bearbeitung und Umsetzung jugendrelevanter Bedürfnisse und Wünsche

Ergänzend zum Stadtentwicklungsprozess Zukunft Ried wurde 2021 der JUST Ried Entwicklungsprozess ins Leben gerufen. Das Ergebnis dieses Jugendbeteiligungsprozesses wurde im “Handlungsprofil Jugend 2022” zusammengefasst.

Ergebnisse